ERINNERUNGEN

1. September 1959
und weitere Jahre

Jung, frisch, voller Stolz mit Wissen und auch Rasse,
so so stand Sie plötzlich vor unserer 5. Klasse.
Die Jungen dachten, oh diese Figur, die Mädels schauten nur auf Ihre Frisur...
Die hochmodernen Hackenschuh, die Kleidung, die Gesten und alles war dran und drin.
Sie sollte werden unsere neue Klassenlehrerin.
Wir dachten Jungs und Mädels gebt nun acht,
jetzt geht das Spiel los um die Macht.
Aber Sie erkannt Ihre Kandidaten und nicht einer ging in Deutsch oder Russisch baden.
Sie verlangte von uns viel und so kamen wir alle an das Klassenziel. Mit charmanter Stränge griff Sie durch die Schülermenge.
Computer, Email, Outlook, Google, Navy und I-Phone waren noch nicht in
trotzdem oder deshalb kriegte Sie uns hin.
Sie vermittelte uns andere Werte, die heute noch wichtig sind auf dieser Erde.
In Bad Schandau war Sie mit uns zelten und ließ auch Spaß und Spuk mal gelten.
An Lagerfeuer ließen wir uns nieder und es erklangen Heimatlieder
Kaninchen züchten - das war in der 7. ein FDJ-Auftrag und dann kam wiedermal der Lehrertag

Und schwupp - landete ein besonders schönes Exemplar auf dem Lehrertisch - das war doch klar
Frau Küntzel sagte "NEIN", das passt doch garnicht in mein Heim.
Und Sie schaute auf das Tier gebannt und die Stimmung, die war gespannt.
So konnte Mucki bald wieder in seinem Stalle fressen, und der nicht so tolle Schülerstreich war bald vergessen
Sie besuchte auch unser Elternhaus, dabei kam nicht immer etwas gutes für uns raus
Betragensstriche gabs in Massen, doch das Schwatzen konnten einige von uns nicht lassen.
Nun, heute sind wir alle so gescheit, die Schule brachte uns damals noch Geborgenheit
Mit Lehrers Stimme, Strenge und dem nötigen Respekt, haben wir Sinn und Inhalt fuer unser weteres Leben entdeckt
Ab der 9. Klasse wurden alle Karten neu gemischt und unsere Klasse hats eiskalt erwischt
Herr Hutschi kam aus Thieschitz mit Gefolge, die Jungs vom Dorfe warn ne Wolke.
Sie verstanden Spass und waren schlau, nur der "Neue" sah ganz schön alt aus und auch grau.
Die Noten wurden schlechter in Betragen,
weil wir manchmal vor Lachen auf den Bänken lagen.
Vorbei wars mit Respekt und Diziplin, aber die Abschlussprüfung bekamen alle hin.
ab 1964 gings hinaus ins Leben und jeder tat, was ihm gegeben.
In alle Winde verstreut sind wir auseinander gegangen und nun fuehrt uns das heutige Treffen fast alle wieder zusammen
46 Jahre sind es her und unser Leben war bestimmt nicht leer.
Mal gings hoch, dann wieder runter - dafür sind wir heute ganz schoen munter.